Pflegekassenkatalog

Pflegemodelle sind abstrakte Modelle von dem, was Pflege ist oder sein sollte. Sie sollen denen, die damit arbeiten, zu einem besseren Verständniss ihres Tuns verhelfen.

Es soll darauf hingewiesen werden, dass der Pflegeprozess kein Modell ist, sondern eine systematische Abfolge von Schritten, die man bei der Planung und Ausführung von Pflege folgen kann.

Vier Forderungen werden an ein Pflegemodell gestellt:

  • Es soll systematisch aufgebaut sein und keine willkürliche Zusammenstellung von Beobachtungen und Meinungen enthalten
  • Es soll eine wissenschaftliche Grundlage haben und nicht nur eine aus der Luft gegriffene, persönliche Meinung sein. Diese wissenschaftliche Grundlage können Erkenntnise aus der Medizin, Psychologie oder Soziologie sein.
  • Die Bestandteile des Modells sollen logisch miteinander Verknüpft sein. Sie sollen nicht passiv aus anderen Wissenschaftsbereichen übernommen werden, sondern aktiv für ihre Nutzbarkeit in der Pflege verbessert werden.
  • Die Modelle sollen nicht nur theoretische Gedankengebäude sein, sondern sie müssen auf ihre Verwendbarkeit und Gültigkeit in der Praxis überprüft werden.

Pflegemodelle waren ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des heutigen Pflegeverständnis. Liliane Juchli hat in ihrem Pflegemodell wesentliche Gedanken von Henderson und Roper aufgegriffen und diese um ihre persönliche, christliche Sichtweise erweitert. Monika Krohwinkel hat diese Aktivitäten des täglichen Lebens um den Umgang mit existentiellen Erfahrungen des Lebens ergänzt.